Montag, 4. August 2008

Teure Tunnelprojekte - Schluss mit den Milliardengräbern!

Einen Stopp für teure und unwirtschaftliche
Tunnelprojekte fordert die Umweltorganisation VIRUS, nachdem beim
Koralmtunnel Kostensteigerungen von mindestens 250 Millionen Euro
bekanntgeworden sind. Sprecher Wolfgang Rehm: "Das ist sicher erst
der Anfang.
Projekte dieser Art sind Fässer ohne Boden, die kommende Generationen
belasten. Die dringend gebotene Ertüchtigung der TEN-Strecke Paris-
Bratislava auf ihrer letzten Meile ab Wien steht stattdessen auf dem
Abstellgleis. Dabei kostet sie im Vergleich nur ein Trinkgeld."

Kritik kommt auch am noch teureren Brenner-Basistunnel in Tirol.
"Solange das uneingeschränkte Diktat des freien Warenverkehrs die
Wegekosten künstlich niedrig hält, wird eine Verkehrsverlagerung
nicht greifen können, und das Geld für die aufwändige
Kapazitätserweiterung wäre sinnlos beim Fenster hinausgeschmissen",
kritisiert Rehm und fordert eine Junktimierung des Projekts mit
geänderten Rahmenbedingungen bei den Wegekosten.

Als "wahres Kostenwunder" bezeichnet die Umweltorganisation das
teuerste Infrastrukturprojekt in der Ostregion, den Lobautunnel.
"Rundherum erreichen die Kostensteigerungen schwindelerregende
Ausmaße, nur die ASFINAG bleibt mit ihren Kostenangaben bei 1,2
Milliarden, als ob die erfolgte Verschiebung des Baues nach hinten,
rasant steigende Preise etwa für Baustahl, gegenüber den Erwartungen
deutlich ungünstigere Untergrundverhältnisse keine Rolle spielen
würden," zweifelt Rehm die Glaubwürdigkeit dieser Zahlen an. Würde
man im Infrastrukturbereich übliche Kostensteigerungsraten
berücksichtigen, dann käme das Projekt auf 2,6 Milliarden und wäre
damit mehr als doppelt so teuer. In Zeiten von
Klimaschutzerfordernissen und der Erwartung langfristig steigender
Treibstoffpreise ist für VIRUS eine Redimensionieung des hochrangigen
Straßennetzes dringend geboten.

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